Vorhin, als ich meinen Sohn in den Kindergarten brachte, spielte sich Folgendes ab: Er hatte seiner "Verliebten" sein Freundschaftsbuch ins Fach gelegt, nun war es zu ihm zurückgekommen, er schnappte es sich sofort und blätterte stolz, doch leider kein Eintrag von ihr. "Vielleicht solltest du es ihr persönlich geben", war mein Vorschlag. Das tat der kleine Mann, doch die Antwort kam prompt: "Ich möchte da nicht reinschreiben." Autsch. Da stand Noah, zuppelte unsicher an seiner Kleidung herum und bewegte sich nicht von der Stelle. Nachdem eine Erzieherin mit dem Mädchen gesprochen hatte, war sie dann doch bereit, etwas hineinzuschreiben. Natürlich wird es nicht dasselbe sein.
Wie viel Chance zu wachsen in dieser kleinen Situation:
1. Es ist wichtig, mir immer wieder klar machen, wie wichtig es ist, meinen Sohn durch Liebe und Wertschätzung zu stärken, denn es wird natürlich nicht die einzige und letzte Zurückweisung sein, die er erfährt ...So dass er sich getragen fühlt, auch wenn es mal schwierig wird.
2. Mein Mutterherz frei zu machen von Schmerz bzgl. solcher Situationen, denn in den "Erziehungsvorschlägen eines Kindes" die bei uns im Flur hängen, heißt es: "Bewahre mich nicht immer vor den Folgen meines Tuns. Ich muss auch mal peinliche Erfahrungen machen."
Und schließlich machen Erfahrungen reich.
